Berechnung technisch relevanter Parameter von Phasenübergängen
Das vorliegende White-Paper demonstriert die Möglichkeiten moderner Molekulardynamiksimulationen am Beispiel der Beschreibung von Phasenübergängen. Insbesondere die Ermittlung technisch relevanter Parameter wird am Beispiel des Übergangs von Methan aus der flüssigen zur festen Phase verdeutlicht. Technische Relevanz haben diese Parameter für eine Vielzahl von industriellen Prozessen, beispielsweise im Bereich der Klima- und Kühltechnik oder der Kristallzüchtung.
Einleitung
Als Phasenübergang versteht man in der Thermodynamik die Umwandlung einer (mehrerer) Phase(n) in andere Phasen. Dabei werden vor allem die Übergänge zwischen der gasförmigen, flüssigen und festen Phase wie in Abbildung 1 klassifiziert.
Es existiert eine Vielzahl weiterer komplexer Phasenübergänge, wie z.B. der Metall-Isolator Übergang.
In der Thermodynamik wird häufig die Klassifikation nach Ehrenfest verwendet. Dabei werden thermodynamische Größen (Enthalpie, Volumen) in Abhängigkeit einer Variablen (z.B. Temperatur) betrachtet. Ist die (n-1)-te Ableitung dieser Funktion stetig, so handelt es sich um einen Phasenübergang n-ter Ordnung. So sind z.B. Schmelzen, Verdampfen oder Erstarren Phasenübergänge erster Ordnung. Mit Hilfe der Ehrenfestschen Darstellung lassen sich wichtige Parameter des Phasenübergangs gewinnen. So kann z.B. für das Verdampfen aus dem Verlauf des Enthalpie-Temperatur-Diagramms die kritische Temperatur und die Verdampfungswärme ermittelt werden.
Phasenübergänge spielen in der Natur und Technik eine bedeutende Rolle. So werden z.B. in Kompressionskältemaschinen (Kühlschränke, Klimaanlagen) Kältemittel eingesetzt, welche eine besonders hohe Verdampfungswärme besitzen. Als weiteres Beispiel sind die Wärmeträgerflüssigkeiten in Solaranlagen zu nennen. Deren Schmelztemperatur liegt besonders niedrig (< -20°C) und der Siedepunkt relativ Hoch (> 100°C).
Phasenübergang von Methan
Zusammenfassung
Die durchgeführte Simulation hat gezeigt, dass das reaktive Force-Field ReaxFF hervorragend geeignet ist um Phasenübergänge zu simulieren. Besonders für Chemikalien bei denen die experimentelle Untersuchung schwierig ist (z.B. Brandgefahr, Umweltbelastung etc.), ist es von Vorteil die wichtigen Parameter mit Hilfe von Molekulardynamiksimulationen zu bestimmen. Denkbar ist die Anwendung der hier skizzierten Methodik bei der Entwicklung neuer Kühl- und Solarmittel, bei Abscheideprozessen sowie der Kristallzüchtung.
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Weiterführende Literatur ...
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